Allgemein Gewaltprävention 

Gewaltschutz für Berufsgruppen – 25 Trainer/innen qualifiziert

Innerhalb von drei Tagen nach Veröffentlichung des Termins war das Seminar zum Gewaltschutztrainer/In für Berufsgruppen in den Räumen des 1. Bruchsaler Budo Clubs e.V. ausgebucht. Dieses Seminar, organisiert vom Verein „Toleranz durch Bildung e.V.“ und den Karateverbänden der Länder Baden-Württemberg, Rheinland Pfalz, Hessen, Saarland und Berlin, steht unter der Schirmherrschaft der Karlsruher Polizei.

Insgesamt 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden am 07./08. Februar 2015 an die Thematik heran geführt und ausgebildet von Kriminalhauptkommissar Werner Dietrich und Rechtsanwalt Dr. Carsten Brunner und erhielten zum Abschluss am Sonntagnachmittag ihre Lizenz.

Personen, die direkten Kontakt mit Publikum haben, sehen sich immer öfters Übergriffen verschiedenster Art ausgesetzt. So kam es z.B. zu Messerangriffen auf Mitarbeiter in Jobcentern. Aber auch andere Berufsgruppen werden  immer häufiger bedroht und/oder belästigt, wie z.B. Politessen, Gerichtsvollzieher oder in der Pflege.

Wie man diese Menschen schulen kann, solchen Situationen wenn möglich schon im Vorfeld zu begegnen, bzw. zu deeskalieren oder sogenannte Exit-Strategien zu entwerfen, wurde in dem zweitägigen Seminar vermittelt. In welchem Rahmen dies machbar ist, hängt natürlich auch vom jeweiligen Arbeitgeber ab, dem individuellen Arbeitsplatz, der Rechtslage, je nachdem mit welchen Menschen man arbeitet und selbstverständlich dem Menschen selbst, der oder die das später für sich umsetzen möchte.

Wie man später die verschiedenen Berufsgruppen in Rollentrainings darauf vorbereiten und jedem die Möglichkeit an die Hand geben kann, seine eigenen Strategien zu entwickeln und umzusetzen, durften die Teilnehmer unter Leitung von Werner Dietrich trainieren, mit Unterstützung und Beispielen aus dem praktischen Leben einer solchen Schulung von Simone Vollweiler.

Die rechtlichen Aspekte beispielsweise zum Notwehrparagraphen, konnte Dr. Carsten Brunner ausführlich erklären und auch das große Thema Empathie: Wie kann ich diese entwickeln? Wie kann ich diese entwickeln helfen? Warum ist diese überhaupt so wichtig? Antworten auf diese Fragen wurden von ihm gemeinsam mit der Teilnehmergruppe in teils sehr reger Diskussion entwickelt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass natürlich auch die sehr interessierten Teilnehmer zum Gelingen dieses Seminars beitrugen. Nicht zuletzt hatten viele im Vorfeld schon die Ausbildung zum Gewaltschutztrainer/In für Kinder und Jugendliche absolviert und sind dort schon tätig. Einige sind auch schon in dem Training für Berufsgruppen tätig. Die Themen des ersten Tages wurden beim gemeinsamen Abendessen angeregt weiter diskutiert.

Das Fazit: ein gelungenes Seminar. Wobei der Gedanke für eine Verlängerung um einen Tag aufkam, damit Rollentrainings noch intensiver geübt werden können.

Dank der großen Nachfrage wird der Verein für Toleranz durch Bildung e.V. in diesem Jahr nochmals ein Seminar anbieten. Außerdem sind zwei Fortbildungen für diejenigen angedacht, die ihre zwei Jahre gültige Lizenz zum Gewaltschutztrainer/In, verlängern wollen.

Text: Sabine Eisenhauer

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